Freitag, 5. Oktober 2007

Kino: Planet Terror

Grindhouse Vol. 2 ist da! Nach dem mehr als enttäuschenden Tantentratsch von Onkel Tarantinula namens Death Proof ist es nun an Robert Rodriguez, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Also Bühne frei für die nächste Zombiehatz binnen weniger Wochen (innovativ…).

Glücklicherweise ist das Ganze jedoch weitaus mehr Funsplatter denn ernstgemeinter Genrefilm und kann auf diese Weise bei jedem Gewaltfetischisten für eine feuchte Unterbuxe sorgen, denn hier wird gelyncht, dass es George A. Romero die Tränen in die Augen treiben dürfte. Was dabei jedoch eher negativ ist, ist das Fehlen von Flair und Atmosphäre. Klar, kultige Musik und coole Sprüche gibt es, aber alles bleibt dann doch ziemlich distanziert. Als Hommage an die billigen Actionstreifen aus den 70er und 80er Jahren funktioniert das Ganze auch nur bedingt, denn das Geld sieht man in jeder Einstellung.

In meinen Augen ist Planet Terror jedoch eindeutig die bessere, weil weitaus aktivere und kurzweiligere, wenn auch anspruchlosere Grindhouse-Episode. Nicht frei von Oberflächlichkeiten und Inhaltsrecycling, jedoch mit unverwechselbarem Soundtrack und akzeptablem Schauspiel. Wer sich sowieso nur für die möglichst blutige und detaillierte Sezierung der menschlichen Anatomie interessiert, wird die hier angesprochenen Kritikpunkte wegwischen wie das bemitleidenswerte Putzpersonal das Kunstblut auf dem Filmset.


Autor: Roman Beele - Chefredakteur Cinecaptain.de

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